Geocaching -
eine kurze Einführung dazu
Was
ist eigentlich Geocaching? Nun, es handelt sich dabei um eine
weltweit verbreitete Freizeitbeschäftigung, bei der es darum
geht, einen vorgegebenen geographischen Punkt unter Zuhilfenahme
von GPS zu finden. An diesem Punkt
ist ein "Schatz" zu finden (neudeutsch: Cache), der von
anderen Teilnehmern ( = Cachern) dort versteckt wurde. Die
Schätze befinden sich meist an Plätzen, die landschaftlich
reizvoll sind, oder kulturell bzw. historisch interessant. Zu erreichen
sind diese Koordinaten entweder als Drive-In (man fährt dabei
mit dem Auto direkt bis zum Ziel), als kleiner Spaziergang, oder
aber auch als ausgedehnte Wanderung bei der durchaus einige Kilometer
zurückgelegt werden müssen! Teilweise sind die Koordinaten
des Ziels aber nicht direkt in der Aufgabenstellung, sondern sind
in Rätselaufgaben versteckt, die im Vorfeld der Suche, oder
aber auch erst unterwegs gelöst werden müssen. Letztendlich
kann man Geocaching auch als eine Schnitzeljagd mit Einsatz von
GPS bezeichnen...
Auf Seiten
wie www.geocaching.com, www.opencaching.de, www.navicache.com, oder www.geocaching.de (nur mit Kartenanzeige zu
vorgenannten Plattformen), werden Koordinaten und Hinweise zu diesen
versteckten "Schätzen" veröffentlicht. Nach
einem Eintrag im Logbuch vor-Ort, trägt man sich sich dann
auch im Internet in der "Gefunden-Liste" der jeweiligen
Plattform ein. Ein Cache kann dabei durchaus auf mehreren Plattformen
veröffentlicht worden sein...
Die Schatztruhe
von früher hat heute allerdings ausgedient und ist einer modernen
Tupperdose gewichen. Ein "Schatz" = Cache enthält
(zwingend) ein Logbuch, in das sich der Finder einträgt - an
dieser Stelle möchte ich auch auf die Regel hinweisen, daß
nur der Eintrag im Logbuch des Caches letztendlich auch im Internet
als "gefunden" eingetragen werden darf. Neben dem
Logbuch befinden sich im Behältnis Kleinigkeiten wie Kleinspielzeug,
Gebrauchsgegenstände für Geocacher und ähnliches.
Jeder Finder darf aus dem Schatz ein Teil entnehmen, und legt seinerseits
wieder etwas gleichwertiges hinein. Auch mit Kindern ist Geocaching
eine tolle Sache! Gibt es schöneres, als einen Spaziergang
mit einer Schatzsuche zu verbinden?
Die Anfänge
dieser "Schatzsuche" waren allerdings noch nicht so technisch.
Das sogenannte "Letterboxing" in den 80igern kam noch
mit Karte, Kompaß, Karte und Wegbeschreibung aus und wird
auch heute noch so praktiziert. Mehr Infos dazu gibt es hier. Ach...so.... jetzt
hätte ich doch beinahe vergessen, ein paar Worte über
die technische Ausrüstung zu Geocaching erzählen. Bei
GPS fällt einem natürlich sofort das Navi-System in Autos
ein. Aber auch für Wanderer gibt es kleine, mobile Geräte,
die sowohl mit Kartenanzeige, als auch ohne arbeiten. Für
unsere Zwecke (Geocaching und wandern) verwenden wir ein Gerät
der Firma Garmin mit der Typbezeichnung Oregon
550t. Mit diesem Gerät sehen wir auf einer Landkarte, wo wir
uns gerade befinden - die Routen können am PC geplant und anschließend
mit dem mitgelieferten Programm MapSource auf das Gerät übertragen
werden. Und in Zeiten von Smartphones werden auch diese Geräte
gerne verwendet. Einzige Nachteile: sie sind nur bedingt outdoor-tauglich
und bei der Nutzung des GPS_Empfänger ist der Akku schnell
leer.
Kleines Wörterbuch des Geocachings
(thematisch sortiert): Was
ist Geocaching? Kurz gesagt, das Suchen und
Auffinden von Plastikdosen in der Landschaft unter Zuhilfenahme
von GPS. Dieses satelliten-gestützte Navigationssystem
wurde zunächst für die private Nutzung künstlich
verschlechtert und nur mit einer Genauigkeit von 100m zur Verfügung
gestellt. Diese sogenannte selektive Unschärfe wurde dann am
2. Mai 2000 abgeschaltet und nun konnten auch Privatpersonen
mit einer Genauigkeit von 10m Positionen auf unserem Globus
mit entsprechenden Geräten ermitteln. Am 3. Mai 2000 machte
dann Dave Ulmer in einem Internet-Forum den Vorschlag, diese Verbesserung
des Signals für ein Spiel zu nutzen, und versteckte am
selben Tag den ersten Cache mit Tauschgegenständen und einem
Logbuch. Er formulierte dabei die bis heute im Kern gültigen
Regeln beim Finden des Caches: Nimm was raus - lege was rein -
trage Dich im vorhandenen Logbuch ein. Mittlerweile ist auch
noch ein Eintrag im Internet dazu gekommen, aber um diesen Eintrag
machen zu können, ist der Eintrag im Logbuch Vor-Ort immer
noch zwingend erforderlich. Der Tausch von Gegenständen ist
allerdings nicht zwingend erforderlich und wird immer weniger
praktiziert. Was ist GPS?
GPS: Global
Positioning System
- Satellitensystem, das die Signale zur Koordinatenermittlung sendet
GPSr: GPS
Receiver - das Empfangsgerät für die Satellitensignale
Marktführer
sind derzeit die Hersteller Garmin und Magellan. Was
ist ein Cache und dessen Inhalt: Das
Objekt der Begierde - ein Behälter der üblicherweise ein
Logbuch enthält (zwingend vorgeschrieben),
und ggf. Schreibutensilien, sowie Tauschgegenstände.
Cache-Typen:
Traditional Cache: Die Angabe zum Cache erfolgt
mit einer Koordinate, die direkt dem Ziel entspricht Multi-Cache:
Es
müssen mehrere Stationen (stages) angegangen werden, um die
Koordinaten für das Endziel zu
ermitteln Mystery-Cache: (Rätsel-)Fragen
müssen zur Ermittlung der Koordinaten des Endziels beantwortet
werden Event-Cache: Ein
Treffen der Cacher aus der Umgebung, das im Internet veröffentlicht
wird Earth-Cache: Hier
geht es um geologische Besonderheiten, zu denen Fragen beantwortet
werden müssen Der Eintrag als "gefunden":
Log: Ein
Eintrag im Logbuch des Caches und auch im Internet zu diesem Cache
- der Eintrag im Logbuch
des Caches ist Pflicht, um sich später auch im Internet
eintragen zu dürfen. Manche Owner
prüfen Logbuch und Interneteinträge.... Tja,
und was schreibt man rein? Zunächst mal: keine Infos, die die
Lage des Caches verraten! Reinschreiben
kann man, ob einem die Suche gefallen hat - was man unterwegs vielleicht
erlebt hat
- in welchem Zustand der Cache ist Logbuch: Ein
im Cache vorhandenes Büchlein (oder nur ein Stück Papier),
in das man seinen Besuch einträgt.
Die Suche, die verschiedenen
Größen der Dosen und die Eigentümer (Owner):
Stage: Eine
Zwischenstation auf dem Weg zum Endziel einer Cache-Suche
Final: Das
Endziel der Suche - dort liegt der Cache (oft auch als "die
Dose" bezeichnet). Cache-Behälter: Wie
schon weiter oben beschrieben, ist Wasser der natürliche Feind
jeder Cachedose. Wer einen Cache
legt, sollte also entweder ein trockenes Plätzchen finden,
oder eine Dose mit Gummidichtung
im Deckel verwenden. Diese
Dosen mit Gummidichtung kosten zwar etwas mehr, ersparen aber eine
Menge an Wartungsarbeit
wegen feuchter Logbücher! Oft
werden auch noch Tüten zur Abdichtung um die Dose gewickelt
- damit erreicht man aber nur das
Gegenteil! Tüten sorgen für ein konstant feuchtes Klima
rund um die Dose!!!!! Allenfalls
sehe ich Tüten als Mittel zur farblichen Tarnung an - dann
kann ich aber auch gleich die Dose
entsprechend lackieren. Cachegröße: Je
nach Versteckmöglichkeit können die Dosen unterschiedlich
groß ausfallen. Nano: da
paßt gerade mal ein zusammengerolltes Logbuch in der Größe
1ccm rein Micro: ist
üblicherweise die klassische Filmdose eines 35mm Kleinbildfilms
oder ein sog. PETling Small: sind
dann Dosen bis 0,7 Liter Inhalt Regular: 0,7
Liter bis 20 Liter Inhalt Large: alles
über 20 Liter Inhalt An
der der angegebenen Cachegröße orientiert sich auch der
Suchaufwand. Allseits unbeliebt ist der
Micro im Wald, da dort einerseits die Koordinaten ungenau sind,
und andererseits die Versteckmöglichkeiten
schier unendlich.............. Grundsätzlich
gilt als inoffizielle Grundregel: entsprechend den lokalen Gegebenheiten
sollte die Dose
so groß wie möglich gewählt werden. Owner:
Derjenige
der den Cache ausgelegt hat Cache-Wartung: Von
demjenigen, der einen Cache gelegt hat wird erwartet, daß
er sich um diesen auch kümmert, wenn
er z.B naß wird, das Logbuch voll ist, oder die Dose vielleicht
verschwunden ist. Ein
Cache sollte also in der Gegend gelegt werden, in der man als Cacher
auch selbst öfter unterwegs
ist. Urlaubs-Caches sind daher nicht gerne gesehen - es sei denn,
man hat mit einem lokalen
Cacher abgesprochen, daß dieser bei Bedarf nach dem Rechten
sieht. Tauschregeln und reisende
Gegenstände in den Dosen: Tauschregeln: Beim
Fund eines Caches besteht die Möglichkeit, darin befindliche
Gegenstände gegen selbst mitgebrachte
zu tauschen. Gleichwertig zu tauschen wird erwartet. Und verpönt
ist etwas Hochwertiges
zu entnehmen und Minderwertiges reinzulegen (negatives Beispiel:
man nimmt einen professionellen
Kompass und legt eine Ü-Eier-Figur dafür rein) Die
Möglichkeit, dem Dilemma der Wertigkeit zu entgehen, ist dann
gar nichts zu tauschen - das ist zulässig.
Und
auch an dieser Stelle der Hinweis: Reisende wie Travelbugs, Geocoins
usw. werden ohne Tausch
reingelegt und ohne Tausch entnommen! (Erläuterung dazu siehe
Unten) Travelbug: Ein
Gegenstand, der von Cache zu Cache wandern soll. Damit dies funktioniert
hat so ein TB einen
Anhänger dran, der einen Code aufgedruckt hat, mit dem man
ihn als gefunden loggen kann. Travelbugs
sind grundsätzlich keine Tauschgegenstände und können
ohne Tausch entnommen
werden. Ein Vorgang wie: ich entnehme etwas und lege dafür
einen Travelbug rein ist
verpönt. Den
entsprechenden Anhänger erhält man bei geocaching.com,
was allerdings auch ein paar Euro
kostet. Geocoin: Hat
die identische Funktion eines Travelbugs - es handelt sich dabei
immer um eine Art von Münze.
Die bekommt man in diversen Geo-Shops. Die Registrierung der Nummer
bei geocaching.com
kostet allerdings auch ein paar Euro.
Wie komme ich mittels GPS
zu den Dosen? Waypoint: Das
ist ganz einfach ein Koordinatenpunkt. Das kann ein Parkplatz sein,
die Zwischenstation eines
Multi-caches, oder die Angabe des Finals (=Zielpunkt an der die
Dose liegt). Track: Ein
Wanderpfad. Im GPSr wird er als Linie dargestellt, die einen vorher
festgelegten Wanderweg markiert.
Route: Ähnlich
wie ein Track, aber dies wird meist beim Auto verwendet. Das GPSr
gibt dabei optische, oder
auch akustische Hinweise, wann an Kreuzungen abgebogen werden muß,
um ein vorgegebens
Ziel zu erreichen. Das
funktioniert meist aber nur in Geräten mit Kartenfunktion.
Die Beschreibung des Caches
im Internet: Listing: Die
Cachebeschreibung mit Koordinaten bzw. der Aufgabestellung, um die
Dose zu finden. Bei
geocaching.com gibt es zur weiteren Klassifizierung von Caches auch
"Attributes". Damit wird z.B.
angezeigt, ob Dauer der Suche mehr oder weniger als eine Stunde
dauert, ob er für Rollstuhl- fahrer
geeignet ist, ob es einen Parkplatz in der Nähe gibt usw.
Hint: Ein
codierter schriftlicher Hinweis in der Beschreibung zum Cache. Dient
als Hilfestellung zum Finden.
Nennt sich ROT23 Spoiler: Dient
ebenfalls der Hilfestellung zur Cache-Suche. Hier handelt es sich
aber um ein Foto Difficulty / Terrain: Die Wertung
DIFFICULTY gibt an, wie schwierig das Cacheversteck vor Ort zu erkennen
ist, oder auch wie
kompliziert die Koordinaten vorab durch ein Rätsel zu ermitteln
sind . Hierzu gibt es mal ein
Beispiel für einen D5: BERÜHRE
MICH Die
Wertung TERRAIN gibt dann an, welche körperliche Anstrengungen
unternommen werden müssen
(auch bezüglich der erforderlichen Wegstrecke), um an einen
Cache zu gelangen. T5
heißt in diesem Zusammenhang, daß eine spezielle Ausrüstung
und Erfahrung erforderlich ist. Beispiel:
TEUFELSTEIN.
Zur
Ermittlung und Beurteilung der D/T-Kombination gibt es ein System
von CLAYJAR, das
von den
meisten Ownern zur Einstufung ihrer Caches verwendet wird.
Sonstige oft und gerne verwendeten Begriffe:
Muggle (engl.) Jemand
der keine Kenntnis von Geocaching hat - Caches dürfen nur dann
gehoben werden, Muggel (deutsch) wenn
kein fremder Muggel Zeuge des Vorgangs ist, denn die Neugier unserer
Mitmenschen, mal nachzuschauen,
führt dann unter Umständen zur Zerstörung des Caches
= gemuggelt Wer
das Wort nicht kennt - es ist den Harry-Potter-Büchern entnommen.
Manchmal wird auch
der Bergriff GeoMuggel verwendet. Abkürzungen: Wie
überall im Leben werden auch beim Geocaching Abkürzungen
verwendet. Überwiegend stammen
diese aus dem englisch-sprachigen. Gebräuchliche Abkürzungen
sind: TFTC:
thanks for the cache - danke für die Dose FTF:
first to find - als erster gefunden (analog dazu STF) DNF:
did not find - nicht gefunden - Hierzu gibt es von wil_ eine
ganz spezielle Anleitung *grins*
TNLN:
took nothing, left nothing - nichts mitgenommen und nichts dagelassen
TNLNSL:
took nothing, left nothing, signed log- nichts mitgenommen, nichts
dagelassen, im Logbuch
eingetragen THX:
thanks - danke TB:
travelbug Aber
natürlich freut sich jeder Owner, wenn im Log seines Caches
mehr eingetragen wird,
als nur Abkürzungen!
Wo findet man Geocaching im Internet?
www.geocaching.com -
hierbei handelt es sich eindeutig um die Hauptseite zu diesem
Thema Weiters
gibt es: www.opencaching.de (eine
Parallelwelt) www.navicache.com (inaktiv)
Und wie bzw. wo sollten Caches versteckt werden?
Hierzu
ein paar Gedanken von morsix:
Die 4 morsix-Denkanstösse
(oder wie immer man die folgenden Zeilen bezeichnen mag):
-
Ist die Lokation besonders interessant (landschaftlich, kulturell,
architektonisch, oder sonst wie von
Interesse?) -
Ist es eine besondere Herausforderung an die Dose zu kommen (und
damit meine ich nicht die 1000ste
Muggelalarm-, oder “möglichst kletter mit viel Material
den Baum hoch” Dose) -
Hat die Dose irgendeinen besonderen Witz, eine obergeile Tarnung
oder etwas anderes? -
Ist die Dose besonders spannend, ein Nachtcache vielleicht oder
hat irgendwelche elektronischen Spielereien?
*
Wenn Du eine Frage davon mit JA beantwortest, dann leg eine Dose,
sonst lass es.
Ein
wunderbares Beispiel dafür ist morsix´s Cache: "Ein
ganz langweiliger Olympiaparkcache" PDF

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